Chinesischer Standard GB-T 12225-2005

Nationaler Standard der Volksrepublik China

Technische Bedingungen für Kupferlegierungsgussstücke für allgemeine Armaturen

Allgemeine Industrieventile – Spezifikationen für Kupferlegierungsgussstücke

1 Anwendungsbereich

Dieser Standard legt die Gussstückklassifizierung, technische Anforderungen, Prüfmethoden, Kennzeichnung, Verpackung, Transport und Lagerung von Kupferlegierungsgussstücken (im Folgenden als Gussstücke bezeichnet) für Ventile und Rohrverbindungen fest, die im Sandguss- und Metallgussverfahren (ohne Druckguss) hergestellt werden.

Dieser Standard gilt für die in Tabelle 1 aufgeführten Gusskupferlegierungen.

Tabelle 1 Bezeichnungen von Kupferlegierungsgussstücken 

2 Normative Verweise

Die Bestimmungen in den folgenden Dokumenten werden durch Bezugnahme in diesem Standard zu Bestimmungen dieses Standards. Für datierte Verweise gelten nur die angegebene Ausgabe. Nachträge oder Überarbeitungen der zitierten Dokumente (ohne Berichtigungen) gelten nicht für diesen Standard.

Es wird jedoch empfohlen, dass Parteien, die Vereinbarungen auf der Grundlage dieses Standards treffen, prüfen, ob die neueste Version dieser Dokumente verwendet werden kann. Für undatierte Verweise gilt die neueste Ausgabe des zitierten Dokuments.

GB-T 228 Prüfverfahren für Zugversuche an metallischen Werkstoffen bei Raumtemperatur (GB-T 228—2002, gleichwertig ISO 6892:1998)

GB-T 231.1 Härteprüfung nach Brinell an metallischen Werkstoffen – Teil 1: Prüfverfahren (GB-T 231.1—2002, gleichwertig ISO 6506-1:1999)

GB-T 1176 Technische Bedingungen für Gusskupferlegierungen (GB-T 1176—1987, nicht gleichwertig ISO 1338:1997)

GB-T 6414 Maßtoleranzen und Bearbeitungszugaben für Gussstücke (GB-T 6414—1999, gleichwertig ISO 8062:1994)

GB-T 11351 Gewichtstoleranzen für Gussstücke

GB-T 13927 Druckprüfung für allgemeine Armaturen (GB-T 13927—1992, nicht gleichwertig ISO 5208:1982)

3 Gussstückklassifizierung

3.1 Gussstücke werden entsprechend den Anforderungen an die chemische Zusammensetzung und mechanischen Eigenschaften in vier Stufen eingeteilt. Siehe Tabelle 2.

Tabelle 2 Anforderungen an Kupferlegierungsgussstücke 

Veröffentlicht am 19.09.2005, in Kraft getreten am 01.04.2006

4 Technische Anforderungen

4.1 Gießen

4.1.1 Gussstücke dürfen mit jedem Gießverfahren hergestellt werden, das die Anforderungen dieses Standards erfüllt.

4.1.2 Der Gusshersteller kann auf Wunsch des Kunden Rohstoffe, Ausrüstungen oder Zeichnungen verwenden, die vom Kunden bereitgestellt werden. Dies sollte im Bestellvertrag vermerkt werden.

4.2 Chemische Zusammensetzung

4.2.1 Die Hauptbestandteile und Verunreinigungen der Kupferlegierung müssen den Vorschriften von GB-T 1176 entsprechen.

4.2.2 Für Gussstücke der Klassen I und III müssen die chemische Zusammensetzung und die Verunreinigungen den Vorschriften in Tabelle 3 und Tabelle 4 entsprechen.

Tabelle 3 Chemische Zusammensetzung von Kupferlegierungsgussstücken 

Tabelle 4 Verunreinigungen in Kupferlegierungsgussstücken 

4.3 Mechanische Eigenschaften

4.3.1 Die mechanischen Eigenschaften von Kupferlegierungsgussstücken müssen den Vorschriften in Tabelle 5 entsprechen.

Tabelle 5 Mechanische Eigenschaften von Kupferlegierungsgussstücken 

4.4 Qualitätsanforderungen

4.4.1 Gussstücke dürfen keine Risse, Kaltstellen, Sandlöcher, Lunker, Schlackeneinschlüsse, Schwindungsporen oder oxidierte Schlackeneinschlüsse aufweisen.

4.4.2 Die unbearbeiteten Oberflächen der Gussstücke müssen glatt und eben sein, die Gussmarkierungen müssen klar erkennbar sein, und die Anschnitt- und Speisereste müssen nach dem Entfernen bündig mit der Gussstückoberfläche sein.

4.4.3 Gussstücke müssen den Vorschriften von GB-T 6414 oder GB-T 11351 entsprechen oder den vom Besteller bereitgestellten Zeichnungen oder Modellen hinsichtlich der Maße und Toleranzen entsprechen.

4.4.4 Gussstücke dürfen nicht durch Hämmern, Stopfen oder Imprägnieren abgedichtet werden.

4.4.5 Schweißreparatur

4.4.5.1 Fehler an Dichtflächen, Gewindeteilen und Teilen, die hohen Temperaturen oder starker Korrosion ausgesetzt sind, dürfen nicht repariert werden.

4.4.5.2 Abgesehen von den Bestimmungen in 4.4.5.1 dürfen reparierbare Fehler an Gussstücken durch Schweißen oder andere Methoden repariert werden, sofern dies den Zeichnungen oder Bestellverträgen entspricht.

5 Prüfmethoden

5.1 Chemische Zusammensetzung

5.1.1 Die chemische Zusammensetzung von Gussmaterialien wird gemäß GB-T 1176 bestimmt, jedoch darf bei ausreichender Genauigkeit auch eine andere, von beiden Parteien vereinbarte Methode verwendet werden.

5.2 Mechanische Eigenschaften

5.2.1 Für Gussstücke der Klassen 1 und 2 werden die mechanischen Eigenschaften der Legierung für jede Schmelzcharge geprüft. Bei stabilen Rohstoffen und Prozessen darf jedoch die Prüfung pro Schicht oder Charge erfolgen oder gemäß den im Bestellvertrag vereinbarten Anforderungen.

5.2.2 Zugversuche werden gemäß GB-T 228 durchgeführt. Die Ergebnisse müssen den Vorschriften in Tabelle 5 entsprechen.

5.2.3 Die Härteprüfung wird gemäß GB-T 231.1 durchgeführt. Die Ergebnisse müssen den Vorschriften in Tabelle 5 entsprechen.

5.2.4 Pro Schmelzcharge (Charge) wird eine Probe getestet. Wenn die Probe den Anforderungen entspricht, ist die mechanische Eigenschaft der Gussstücke dieser Charge akzeptabel. Wenn die Probe nicht den Anforderungen entspricht, werden zwei weitere Proben getestet. Wenn beide den Anforderungen entsprechen, ist die mechanische Eigenschaft der Gussstücke dieser Charge akzeptabel.

5.2.5 Wenn die mechanischen Eigenschaften des Gussmaterials nicht den Anforderungen entsprechen, dürfen die Gussstücke und Proben gemeinsam wärmebehandelt und gemäß 5.2.4 erneut getestet werden.

5.2.6 Wenn eine Einzelgussprobe nicht den Anforderungen entspricht, darf eine Probe aus dem Gussstück selbst entnommen und gemäß 5.2.4 erneut getestet werden.

5.2.7 Wenn keine Probe aus dem Gussstück entnommen werden kann, darf gemäß GB-T 228 eine flache Probe entnommen werden, wobei der Entnahmeort von beiden Parteien vereinbart werden kann.

5.2.8 Wenn ein Prüfergebnis aufgrund eines Probenfehlers ungültig ist, muss ein neuer Test durchgeführt werden. Wenn die Probe aus dem Gussstück entnommen wurde und das Ergebnis ungültig ist, wird die mechanische Eigenschaft des Gussstücks als nicht akzeptabel bewertet.

5.3 Gehäuseprüfung

5.3.1 Die Gehäuseprüfung von Gussstücken muss gemäß GB-T 13927 durchgeführt werden.

5.3.2 Die Gehäuseprüfung kann vor der Auslieferung durch den Gusshersteller oder nach der mechanischen Bearbeitung durch den Besteller erfolgen, jedoch ist der Gusshersteller für die Qualität der geprüften Gussstücke verantwortlich.

6 Kennzeichnung, Verpackung, Transport und Lagerung

6.1 Gussstücke müssen mit dem Druckniveau, dem Nenndurchmesser, dem Materialcode und der Chargennummer gekennzeichnet sein. Wenn eine Kennzeichnung durch Guss nicht möglich ist, darf eine Prägung verwendet werden.

6.2 Gussstücke, die repariert wurden, müssen deutlich gekennzeichnet werden.

6.3 Gussstücke müssen mit einem Qualitätszertifikat geliefert werden, das Folgendes enthalten muss:

a) Name und Zeichnungsnummer des Gussstücks;

b) Kupferlegierung und Prüfstufe;

c) Chargennummer;

d) Ergebnisse der chemischen Analyse;

e) Ergebnisse der mechanischen Prüfung;

f) Besondere Wärmebehandlungen;

g) Prüfergebnis;

h) Unterschrift des Prüfers und des verantwortlichen Inspektors.

6.4 Die Verpackung, der Transport und die Lagerung von Gussstücken müssen sicherstellen, dass die Gussstücke nicht beschädigt oder korrodiert werden, oder es müssen die Bestimmungen des Bestellvertrags eingehalten werden.